Foto Credit: Weissensee Kunsthochschule Berlin / Natascha Unger & Idalene Rapp

Stone Web – Expanding Space

Idalene Rapp, Natascha Unger

Nomination

Basalt, ein durch abgekühltes Lava gebildetes Eruptivgestein, ist das häufigste Gestein in der Erdkruste. Die hervorragenden mechanischen, chemischen und thermischen Eigenschaften des Basalts veranlassten die Industrie, ihn zu erforschen und die umweltfreundliche Basaltfaser zu entwickeln.
In Stone Web verwandelt sich Basalt in ein leichtes, stabiles modulares System, das für kleine Anwendungen wie Möbel oder in Kombinationen zu großen, räumlichen Konstruktionen oder Stadtmöbeln verwendet werden kann. Aufgrund von Skalierbarkeit und Produktionsoptimierung, z.B. durch Robotik, reicht die zukünftige Anwendbarkeit vom Landschaftsdesign bis zur Architektur. Stone Web, gleichermaßen als Kunstobjekt und Produkt konzipiert, findet seinen Platz zwischen Raum, urbanem Objekt, Einrichtungsgegenstand, Architektur, Grenze und Installation.
Zur Herstellung der Module wird die Faser mit Harz getränkt und bahnförmig um eine Form gewickelt. Nach dem Aushärten des Harzes bleibt eine Haut aus Basaltfasern übrig. Je nach Dicke des Fadens weisen die Oberflächen unterschiedliche Dichten und Festigkeiten auf.
Für uns war es wichtig, dass die technische und ästhetische Dimension des Projekts die Vielschichtigkeit des Materials verbindet und übersetzt. Bewegt man sich bei der Betrachtung, so bilden die netzartigen Gebilde unterschiedliche Komplexitäten und Transparenzgrade, während ihre Formen sich ständig verschieben und verschwimmen. Räumliche Grenzen entstehen, verdecken sich, werden sichtbar und transparent. Die überraschende Stabilität ermöglicht es den BetrachterInnen, körperlich und spielerisch zu interagieren, indem man sich auf die Struktur setzt, darauf geht oder klettert.

Credits

Unterstützt von der Akademie der Künste Berlin, Weißensee, Prof. Christiane Sauer

Idalene Rapp und Natascha Unger sind ein in Berlin ansässiges experimentelles Design-Duo, das von einer Faszination mit elementaren und räumlichen Beziehungen angetrieben wird und durch räumliche Gestaltung und Materialität experimentiert. Die Zusammenarbeit geht auf ihre gemeinsame Zeit an der Akademie der Künste Berlin, Weißensee, zurück, wo sie ihre BAs und MAs in Textil- und Oberflächengestaltung absolvierten. In dieser kreativen Partnerschaft haben sie eine Faszination für das Austesten und Erkunden der Grenzen von Materialien entwickelt.